Was sind die Unterschiede zwischen MIG-, WIG- und Elektrodenschweißen?
Was sind die Unterschiede zwischen MIG-, WIG- und Elektrodenschweißen?
Wenn Sie einen Auftrag haben der Schweißen erfordert, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Schweißtechniken. Wir erklären Ihnen gerne die Unterschiede zwischen MIG-, WIG- und Elektrodenschweißen. Wir sagen Ihnen auch was Sie bei der Auswahl und dem Kauf von Schweißgeräten beachten sollten.
Das Elektrodenschweißen (Elektroschweißen/Lichtbogenschweißen) ist vielleicht die am häufigsten verwendete Schweißtechnik. Beim Elektrodenschweißen werden umhüllte Elektroden verwendet. Dadurch entfällt die Notwendigkeit zusätzliches Gas zu verwenden und damit auch der Bedarf an schweren Gasflaschen. Ein großer Vorteil des Elektrodenschweißens ist das man es überall durchführen kann sowohl in Innenräumen als auch im Freien. Wenn Sie im Freien schweißen wollen, ist das Elektrodenschweißen die beste und einzige Möglichkeit. Diese Schweißtechnik kann für alle Arten von Stahl und rostfreiem Stahl verwendet werden. Hinweis: Elektrodenschweißen ist für Aluminium nicht geeignet.
Beim Elektrodenschweißen kommen umhüllte Elektroden aus dem Schweißbrenner und dienen als Schweißzusatzwerkstoff. Dieses schmilzt dann auf dem zu schweißenden Material. In dem Moment, in dem es schmilzt, bildet sich eine so genannte Schlacke. Nach dem Abkühlen müssen Sie diese Schlacke noch mit einem Vorschlaghammer entfernen. Das Elektrodenschweißen ist die beste Technik für die Durchführung von Wartungsarbeiten und schnellen Reparaturen. Da es leicht zu transportieren ist, eignet es sich perfekt für Selbstständige oder Auftragnehmer die regelmäßig kleine Schweißarbeiten durchführen müssen. Ein Nachteil des Elektrodenschweißens ist das die Schweißnaht rau aussieht. Es ist daher keine gute Technik für das Schweißen von Dekorationsartikeln. Da die Schlacke nach dem Schweißen entfernt werden muss, handelt es sich auch um ein eher langsames Schweißverfahren.
Arten von umhüllten Schweißelektroden
Wir haben alle drei Arten von Elektroden in unserem Sortiment. Fehlt Ihnen eine bestimmte Elektrode? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Rutil-Elektrode
Bei Heimwerkern und Profis ist die Rutil-Elektrode sicherlich der Favorit. Diese Elektroden sind benutzerfreundlicher als zum Beispiel die Basiselektrode. Sie können diese Elektroden in jeder Schweißposition verwenden und sind für fast alle Elektrodenschweißmaschinen geeignet. Es lassen sich drei verschiedene Arten von Rutilelektroden unterscheiden: langsam erstarrende, mäßig schnell erstarrende und schnell erstarrende. Das nachstehende Diagramm zeigt die Vor- und Nachteile der einzelnen Typen.
Typ der Elektrode | Vorteile | Nachteile |
Langsam erstarrend |
|
|
Mäßig schnell erstarrend |
|
|
Schnell erstarrend |
|
|
Basische Elektrode
Basische Elektroden haben eine hohe Kerbschlagzähigkeit bei niedrigen Temperaturen. Diese Elektroden können für alle gängigen Nahtformen und Schweißpositionen verwendet werden. Große Schweißnähte und Spaltmaße können mit dieser Variante gut überbrückt werden. Darüber hinaus ermöglicht diese Technik auch das Stapelschweißen. Bei der alkalischen Elektrode werden die Verunreinigungen nicht in der Schweißnaht selbst sondern in der Schlacke absorbiert. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit geringer das Sie eine schlechte Schweißnaht erhalten. Der Start mit der alkalischen Elektrode ist nicht einfach, sie haftet recht schnell am Stahl. Außerdem löst sich die Schlacke nicht so leicht, man hat viel mehr Probleme mit Schweißspritzern und die Schweißnaht wird rauer als bei anderen Schweißelektroden. Basiselektroden sind nur für Maschinen mit mindestens 220 Volt geeignet.
Zellulose-Elektrode
Zelluloseelektroden enthalten nicht nur Rutil, sondern auch einen großen Anteil an Holzmehl in der Umhüllung. Dieser Typ wird für Schweißverbindungen verwendet, bei denen ein tiefes Eindringen wichtig ist zum Beispiel beim Schweißen von Rohren. Das Rutil sorgt schließlich dafür das der Schlag auf der Schweißnaht bleibt. Unmittelbar nach dem Schweißen ist es bereits vor äußeren Einflüssen geschützt. Dieser Typ hat eine höhere Schweißgeschwindigkeit als die basische oder rutile Elektrode und ist außerdem für alle Schweißpositionen geeignet. Die entstehende Schweißnaht ist relativ unempfindlich gegen Korrosion. Auf der Schweißnaht entsteht eine dünne und sehr leicht entfernbare Schlacke. Bei der Zelluloseelektrode werden beim Schweißen viele Schweißdämpfe freigesetzt. Außerdem enthält es einen relativ hohen Anteil an Wasserstoff. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit von Kaltrissen in der Schweißnaht.
Die schnellste, einfachste und effizienteste Art des Schweißens ist das MIG/MAG-Schweißen. Die Technik des Schweißens ist beim MIG- und MAG-Schweißen die gleiche. Der einzige Unterschied besteht in der Art des verwendeten Gases. Beim MIG-Schweißen wird Metall-Inertgas und beim MAG-Schweißen Metall-Aktivgas verwendet. Das MIG-Schweißen eignet sich sehr gut zum Schweißen von inerten Materialien wie Aluminium. MIG-Schweißen ist eine schnelle Schweißmethode mit der Sie in kurzer Zeit sehr große Flächen schweißen können. Beim MIG-Schweißen wird die Drahtspule in die Schweißmaschine eingelegt. Sie können dann die Schweißgeschwindigkeit selbst einstellen. Diese Technik eignet sich sehr gut für wiederholtes und großflächiges Schweißen. Die Technik eignet sich auch sehr gut für das Schweißen in verschiedenen Positionen, weshalb sie in der Metallindustrie häufig eingesetzt wird. Sowohl Schweißanfänger als auch erfahrene Schweißer können mit dem MIG-Schweißen gut zurechtkommen. Diese Technik leidet nicht unter der Schlackenbildung. Wenn in Unternehmen in sehr großem Umfang geschweißt wird, wird das MIG-Schweißen auch von Schweißrobotern ausgeführt.
Beim Schweißen werden viele Gase freigesetzt. Dies macht es unmöglich diese Technik im Freien anzuwenden, da sich das Gas sofort verflüchtigt. Beim Schweißen besteht die Gefahr das Schweißspritzer entstehen, was das Ergebnis nicht immer schön macht. Außerdem erfordert das MIG-Schweißen eine größere Investition als zum Beispeil das Elektrodenschweißen. Sie benötigen teurere Materialien und müssen auch in einen guten Schutz investieren.
Das WIG-Schweißen gilt als die schwierigste Schweißtechnik. Wenn Sie diese Technik jedoch gut beherrschen, können Sie die besten Schweißergebnisse erzielen. Genau wie beim MIG-Schweißen wird inertes Schutzgas verwendet. Dadurch eignet sich das WIG-Schweißen für nahezu alle Werkstoffe, zum Beispiel auch für Edelstahl und Aluminium. Beim WIG-Schweißen kann man sehr genau und detailliert arbeiten. Während des Schweißvorgangs werden kaum Funken oder Spritzer freigesetzt. Dies ermöglicht dem Schweißer ein konzentriertes und sauberes Arbeiten. Wegen dieser schönen Ergebnisse wird das WIG-Verfahren häufig eingesetzt zum Beispiel bei der Herstellung von Metallrahmen oder bei der Restaurierung von Autos. WIG-Schweißen ist ein langsames und teures Schweißverfahren, aber die Ergebnisse sind sehr schön und dicht.
WIG-Schweißen ist eine komplexere Technik für die man immer zwei Hände braucht. Es erfordert also wirklich Geschick und Erfahrung seitens des Schweißers. Beim WIG-Schweißen haben Sie den Schweißbrenner in der einen und den Schweißdraht in der anderen Hand. Mit diesem Schweißdraht bringen Sie den Schweißzusatzwerkstoff in das Schmelzbad ein das sich beim Schweißen bildet. Es erzeugt sehr hochwertige Schweißverbindungen. So werden beim Schweißen keine Funken oder Spritzer freigesetzt. Es ist jedoch wichtig die WIG-Schweißtechnik nur in Bereichen anzuwenden, in denen die Luft abgesaugt wird. Das liegt daran das die bei der Vergasung freigesetzten Gase giftig sind.